1962 AC COBRA

Eines der wenigen anglo-amerikanischen Gemeinschaftsprodukte, die tatsächlich funktionierten, hieß AC Cobra. Außerdem war
er der letzte kompromißlose Draufgänger, bevor Ralph Naders aufsehenerregendes Buch "Unsafe At Any Speed" (etwa: "Nur im
Stillstand wirklich sicher" - Grossman, New York 1965) in den USA und weltweit die Dinge drastisch zu ändern begann. Vorbei
war die Ära der Leistungsprotze und der offenen Roadster; statt dessen lautete die Devise nun : klein, entgiftet, unfallsicher. Das
bedeutete schließlich das Aus für Sportwagen wie den Cobra,
ein Leichtgewicht mit riesigem, kraftvollem Motor und offenem Aufbau. Glücklicherweise aber hatte er bereits Unsterblichkeit als
überaus schneller, überzeugender Sportwagen erworben.

1961 hatte der US-Rennfahrer Carroll Shelby versucht, seine Idee vom "europäischen Sportwagen mit
amerikanischem Triebwerk" an den Mann zu bringen, doch Aston Martin (für die er sogar 1959 Le Mans gewonnen hatte),
Jensen und Maserati hatten ihn bereits abgewiesen. Die Firma AC Cars in England suchte er im genau richtigen Augenblick auf:
Für den ausgezeichneten Ace mit 2,6-Liter-Ford-Motor sah man sich eben nach einem stärkeren Triebwerk um.

Das Projekt lief im September 1961 an- Ford, damals bemüht, mit dem "Leistung ist Trumpf" - Programm Käufer anzulocken,
nahm Shelbys Idee auf und gab ihm zwei der neuesten V8 mit 3,6 Liter. Der erste Cobra lief im Januar 1962, und kurz
daraufgingen einige kräftig verstärkte Ace-Fahrwerke in die USA, um dort mit dem nun 4,3 Liter großen V8 bestückt zu werden.

Wo andere versagt hatten, bestand der Cobra, indem er schiere Motorleistung mit bewährten Eigenschaften des AC-Chassis
vereinte. Shelby gelang es, die kleinen Renner durch das Ford-Händlernetz in den USA vertreiben zu lassen, und noch vor Ende
1962 standen die
zur Homologation für den internationalen Rennsport erforderlichen 100 Exemplare auf den Rädern. Ohne die innenliegenden
Scheibenbremsen und mit einem 4,8 Liter Ford V8 mit 271 PS (199 kW) entstand gleichzeitig der Mark II, der in den USA
Shelby Ford Cobra hieß und schon jetzt Erstaunliches zu bieten hatte - obwohl das nur der Anfang war...
 

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